In früheren Zeiten wurde die Mur fleißig als Wasserstraße benützt. Der Fluss wurde von Schiffen, Plätten und Flößen belebt. Die Murschiffe waren langgestreckte Kähne mit einem Verdeck rückwärts, auf dem der Steuermann stand; flussabwärts wurden sie gerudert.
Die Kähne transportierten Nägel, Roheisen und fertige Eisenwaren. Nebenbei wurde auch noch Salz nach Graz und in die untere Steiermark bis Bad Radkersburg befördert. Die Talfahrt dauerte 2 bis 3 Tage, die Bergfahrt nach Bruck und Leoben 12 bis 14 Tage -je nach dem Wasserstand der Mur. Flussaufwärts wurden die Schiffe von drei und mehr Pferdegespannen gezogen und brachten hauptsächlich Wein und Getreide in das Oberland. Für die Zugpferde mussten eigene „Treppelwege“ hart am rechten Murufer angelegt und erhalten werden. Die zwei Leobner Schiffsmeister bauten selbst ihre Murschiffe und mussten als Unternehmer auch 16 bis 20 schwere Pferde halten. Zur Talfahrt durften gegen Bezahlung auch Reisende mitfahren. Später wurde die Mur auch mit Plätten befahren. Diese waren kleine, flache Fahrzeuge, etwa zwei- bis dreimal so lang als breit. Auch sie wurden in Leoben erzeugt und beförderten ebenfalls Eisenwaren, aber auch Kriegsmaterial.
Mit der Plätte stromabwärts die Mur
Die Plätten konnten aber nur zur Talfahrt benützt werden. Aus dem oberen Murtal fuhren im Jahr rund 500 Plätten stromabwärts, die je 1.500 kg Frachtgut aufnehmen konnten. Die Flöße brachten Scheiter, Bauholz, Bretter und Weingartenstecken ins Unterland, später auch Salz. Die Floßfahrt hatte sich lange gehalten. Jedes Floß konnte 500kg Fracht aufnehmen. Bei hohem Wasserstand wurden von Leoben aus Murschiffe zeitweise auch flussaufwärts gezogen -jedoch nur bis Knittelfeld. Das Stift Seckau besaß 1380 ein eigenes Schiff für den Weintransport von der Untersteiermark bis nach Knittelfeld.
Aus der Stadt Leoben fuhren jährlich im Durchschnitt 250 bis 300 Fahrzeuge ab, welche 30.000 bis 40.000 Zentner beförderten und darunter waren etwa 100 Plätten. Die Zahl der Murschiffe war gering. Landeplätze, so genannte „Länden“, hatte Leoben zwei: eine in der Nähe des Maultores (Schwammerlturm) und die andere unterhalb der Winkelfelder Brücke. Noch im Jahre 1900 fuhren 200 bis 300 Flöße an Leoben vorbei.
1930 gab es schon einen Bootsbetrieb auf der Mur
Durch den Bau des Kraftwerkes Pernegg wurde die Mur aufgestaut und es entstand ein Stausee, der bis kurz vor Bruck reicht. Beim Gasthaus Ortner wurde ein Bootshaus gebaut, wo man sich Elektro- und Paddelboote ausleihen konnte. Auch ein Badebetrieb wurde in den 30iger Jahren am Stausee eingerichtet. Das Staukraftwerk wurde in den Jahren 1925 bis 1927 erbaut und diente damals schon als Naherholungsgebiet.
Seit 1975 hat die Marinekameradschaft Prinz-Eugen die wasserrechtliche Bewilligung die Mur als Sportanlage zu nützen.